Die Feuchtwälder ziehen sich in der Rheinebene durch die gesamte Randsenke ("Kinzig-Murg-Rinne") und von dort aus streifenförmig entlang der alten Gräben durch die Hardtwälder. Dadurch kann ein sehr kleinteiliges Mosaik von Waldtypen entstehen - besonders interessant in der Büchenauer Hardt mit einer dichten Abfolge feucht / trocken. Früher waren die Feuchtwälder besonders in der Randsenke ("Kinzig-Murg-Rinne") und im "Ochsenstall" verbreitet. Besonders in der Büchenauer Hardt und im "Eichig" fanden sich sumpfige Bruchwälder in schöner Ausprägung. Durch Fallen des Grundwasserspiegels, Drainagemaßnahmen und intensive Forstbewirtschaftung nahmen die sehr feuchten Wälder schweren Schaden. Trotzdem sind die Charakterarten der Biotope fast alle noch im Gebiet zu finden; ihre Gefährdung ist, verglichen mit Trockenrasen‑ oder Sandarten, noch gering. Gefährdet sind vor allem die Arten des Erlenbruchs. Besonders ärgerlich ist die Tatsache, dass der schönste Erlenbruch der Büchenauer Hardt mit Hybridpappeln aufgeforstet wurde. Gut ausgeprägt sind dagegen noch die feuchten Eichen‑Hainbuchenwälder, die sich vor allem noch im Ochsenstall und in der Büchenauer Hardt noch in großen Flächen finden. Alle feuchten Wälder der Ebene sind mittlerweile durch das Biotopschutzgesetz Baden-Württemberg in ihrer Gesamtheit geschützt. Ihre forstliche Nutzung muss daher in Zukunft angepaßt werden; ein Umbau in Nadelholzforsten kommt nicht mehr in Frage.
Der Erlenbruch war und ist im Gebiet fast nur in der Randsenke ("Kinzig-Murg-Rinne") zu finden, besonders in der Büchenauer Hardt sowie zwischen Untergrombach und Weingarten. Von der Randsenke ("Kinzig-Murg-Rinne") aus ziehen sich feuchte Entwässerungsgräben und Rinnen nach Westen durch die Hardtplatten; daher ist besonders die Büchenauer Hardt mosaikartig von Waldtypen verschiedenster Art durchsetzt. Die Vegetationskarte der Büchenauer Hardt, erstellt von Rippberger (1988), zeigt sehr schön diese Kleinteiligkeit und dichte Abfolge.
Die Baumschicht des Erlenbruchs ist normalerweise fast ausschließlich von Erlenstöcken geprägt; daneben kommen wenige Weiden, Eschen etc. vor. Die Schwarzpappel als früherer Charakterbaum ist im Gebiet nicht mehr zu finden. Der Wald steht mehrere Monate im Jahr unter Wasser. Viele Kräuter, Farne und Moose ziehen sich daher auf die Stümpfe der Erlen als Wuchsort zurück. In der Strauchschicht finden sich z. B. Traubenkirsche und Echter Schneeball, aber nicht so häufig wie im etwas trockeneren Traubenkirschenwald (s. u.). Die Krautschicht ist vielgestaltig und artenreich. Großseggen (Carex acutiformis, gracilis, elata, vesicaria, riparia und viele andere) bilden teilweise flächige Bestände, an Stellen mit tiefem Wasser fällt Carex elata durch die typischen Horste auf. Typisch ist das Vorkommen der Wildform der Schwarzen Johannisbeere (Ribes nigrum). Gewässerrandarten wie Iris pseudacorus (Gelbe Schwertlilie) an kalkhaltigen Stellen oder Caltha palustris (Sumpfdotterblume) kommen mitten im Wald vor. An lichten Stellen sind auch Schilf und Rohrglanzgras zu sehen. Arten der Schilfbiotope und Röhrichte wie Cirsium palustre (Sumpf-Kratzdistel) oder Senecio paludosus (Sumpf-Greiskraut) wandern ein. Nur noch in den Erlenbruchwäldern ist im Gebiet der seltene Sumpffarn (Thelypteris palustris) zu finden; er galt bereits in den 30er Jahren als Rarität (Oberdorfer 1934).
Die Fläche des Erlenbruchs hat durch Trockenlegung und Fallen des Grundwassers dramatisch abgenommen (Rippberger 1988). Ein ganzer Komplex zwischen Karlsdorf und der Büchenauer Hardt (am Eiergraben), verbunden mit einem Flachmoor und noch zu Oberdorfer´s Zeiten sehr artenreich, existiert nicht mehr. Die gesamte noch vorhandene Fläche beläuft sich auf wenige Hektar. Die schönste Erlenbruch-Fläche befindet sich im FND Erlenbruch Büchenauer Hardt und den angrenzenden Flächen südlich davon in Richtung Untergrombach. Die Fläche des eigentlichen FND ist teilweise mit Hybridpappeln aufgeforstet, deren lichter Wuchs aber der typischen Vegetation noch geeignete Wuchsbedingungen verschaffte. Hier soll in Zukunft wieder mit Erlen aufgeforstet werden. Einige Bereiche wurden bis heute noch in früher typischer Mittelwaldbewirtschaftung bebaut, d. h. alle 20 Jahre wurde ein Teil der Fläche auf den Stock gesetzt. Der Wald hatte daher ein stufiges Aussehen. Der Wehrgrabenbruch südlich von Untergrombach ist bereits vollständig mit Hybridpappeln aufgeforstet und daher botanisch stark verändert. Trotzdem ist er sehr artenreich. Außenposten von "Tiefgestade-Arten" wie Sium latifolium (Aufrechter Merk) begründen die hoffentlich bald durchgeführte Unterschutzstellung. In lichten Randbereichen sind weitere Seltenheiten der Röhrichte zu finden.
Rund um den eigentlichen Erlenbruch stockt der Traubenkirschen-Wald (Pruno-Fraxinetum). Auch er ist im Gebiet nur lokal vorhanden, seine Fläche hat aber bei weitem nicht so stark abgenommen wie die des Erlenbruchs. Ein Teil der Erlenbruchwälder hat sich zu einem Traubenkirschenwald entwickelt. Solche Wälder finden wir nicht nur in der Randsenke ("Kinzig-Murg-Rinne"), sondern auch südlich von Hambrücken entlang des Wagbachs im Gewann Ochsenstall, "eingerahmt" von Eichen-Hainbuchen-Wäldern. Daneben sind wie beim Erlenbruch die Büchenauer Hardt und der Wehrgrabenbruch Haupt-Standorte der Gesellschaft. Auch westlich der Autobahn, südwestlich von Büchenau im Eichig, finden wir noch Bestände. Der Traubenkirschenwald ist vom Eichen-Hainbuchen-Wald auf den ersten Blick durch die hohe Bodendeckung mit Seggen und Gräsern und das weitgehende Fehlen von Frühjahrsblühern zu unterscheiden. An manchen Stellen wie z. B. der Büchenauer Hardt verläuft die Grenzlinie wie mit dem Messer gezogen! Weitaus diffuser ist dagegen die Abgrenzung zum Erlenbruchwald. Die Baumschicht ist durch Erle, Hainbuche und Esche dominiert. In der Strauchschicht dominiert die namensgebende Traubenkirsche (Prunus padus), daneben der Echte Schneeball (Viburnum opulus) und an lichten Stellen einige Weiden. In der Krautschicht finden sich außer Seggen nur wenige andere Pflanzen, meist großwüchsige Arten.
Der wertvollste und schönste Wald der Rheinebene ist der mäßig feuchte Eichen-Hainbuchenwald. Besonders im Frühjahr ist er von einem einem unübersehbaren Blütenteppich von Lerchensporn, Schlüsselblumen, Lungenkraut, Anemonen, Scharbockskraut und Goldschopf‑Hahnenfuß bedeckt. Nicht nur sein Biotopwert, sondern auch sein Erholungswert ist daher besonders hoch. Der Eichen-Hainbuchenwald ist durch eine Baumschicht mit Eiche, Hainbuche, Erle und wenigen Rotbuchen geprägt. Die Strauchschicht ist vielgestaltig und reichhaltig (Prunus, Viburnum, Euonymus u.v.a.). Im Gegensatz zum Erlenbruch und Traubenkirschenwald ist die Strauchschicht aber sehr lückig und der Wald ausgesprochen licht, auch im jungen Stadium. Dadurch erhält eine äußerst artenreiche und bodendeckende Krautschicht Raum und Lebensmöglichkeiten. Viele Pflanzenarten sind Frühjahrsblüher und besitzen Zwiebeln oder Knollen.
Es gibt zahlreiche Charakterarten des Eichen-Hainbuchenwalds. Auffällig sind drei verschiedene Blühphasen im Frühjahr. Den Beginn im März machen Wald-Gelbstern (Gagea lutea) und Blaustern (Scilla bifolia); dann folgt eine äußerst bunte Phase Anfang bis Mitte April mit Goldschopf-Hahnenfuß (Ranunculus auricomus), Lärchensporn (Corydalis cava und solida), Dunklem Lungenkraut (Pulmonaria obscura), Scharbockskraut (Ranunculus ficaria), Zwiebeltragender Zahnwurz (Dentaria bulbifera), Weißer und Gelber Anemone (Anemone nemorosa und ranunculoides), Schlüsselblume (Primula elatior), Wechselblättrigem Milzkraut (Chrysosplenium alterniflorum) sowie Scheiden-Gelbstern (Gagea spathacea). Nach deren Abblühen folgt schließlich als letzter Frühjahrsaspekt Ende April / Anfang Mai eine "weiß/rote" Phase mit der Großen Sternmiere (Stellaria holostea) und der Roten Taubnessel (Lamium maculatum).
Der Eichen-Hainbuchenwald hat im Vergleich mit früher flächenmäßig noch recht wenig gelitten, da er aus den feuchteren Waldtypen durch langsame Austrocknung "Zuwachs" erhielt (s. Einleitung Kap. 5.3). An manchen Stellen wurde er durch Nadelwaldpflanzungen geschädigt, besonders rund um den Saugraben östlich von Hambrücken, auch am Wagbach. Besonders große Bestände finden sich in der östlichen Büchenauer Hardt und im Bereich von Ochsenstall, Wagbach und Saugraben zwischen Hambrücken und Forst. Kleinere Streifen ziehen sich entlang der Bäche, so am Duttlacher Graben südwestlich von Weiher, am Südrand des Kammerforsts (Alte Pfinz), am Nordrand des Kammerforsts (Rußgraben) und südlich von Hambrücken am Waldpark. Der Eichig südwestlich von Untergrombach in Richtung Büchenau ist zwar ähnlich feucht, zeigt aber deutlich verschiedene Artenzusammensetzung und höhere Anteile von Traubenkirschenwald und Erlenbruch.
Diese Wälder haben in ihrem Bestand zuungunsten der feuchten Wälder zugenommen, begünstigt vor allem durch die Grundwassersenkung und den zunehmenden Kiefernanbau in der Rheinebene.
Diese Laubwälder auf mäßig trockenen bis trockenen Böden waren früher großflächig vorhanden und der eigentliche "Urwald" der Rheinebene, selbst auf den trockenen Sandböden. Mittlerweile sind sie nur noch stellenweise vorhanden und haben schweren Schaden durch den Anbau der Kiefer genommen. Ursprünglich waren dies wohl weitgehend Rotbuchenwälder mit Hainbuchenanteil. Im Mittelalter waren ein guter Teil dieser Wälder zum Mittelwald umgewandelt (Schweinewirtschaft), das brachte der Eiche Vorteile und machte sie zum dominierenden Baum. Die Baumschicht ist heute meist vielfältig und durch Eiche, Hainbuche und Rotbuche geprägt, dazwischen etliche andere Arten. Die Strauchschicht ist nur mäßig ausgeprägt, es kommt ebenfalls eine bunte Mischung von Arten vor. Die Krautschicht ist durch den geringeren Lichteinfall, die dickere Laubschicht und die verminderten Nährstoffgehalte im Gegensatz zum Eichen-Hainbuchenwald nur lückig ausgeprägt, aber wesentlich vielfältiger als z. B. im Buchen-Hallenwald des Hügellands. Typisch sind Waldgräser und die Weiße Anemone (Anemone nemorosa). An Waldwegen und lichten Stellen nimmt die Vielfalt der Kräuter schlagartig zu; wir sehen als Charakterarten z. B. das Erdbeer-Fingerkraut (Potentilla sterilis) und zahlreiche Waldgräser. Ginstersäume und trockene Säume von Waldwegen bieten Sandarten Lebensraum (z. B. Thymian). An feuchteren Stellen dringen auch Arten des Eichen-Hainbuchenwalds ein. Der Reichtum der Laubmischwälder der Ebene war und ist enorm hoch. Zu erwähnen sind Vögel wie Schwarzspecht und Hohltaube sowie zahllose Insekten.
Auf sandigen Böden der Hardtplatten gibt es stellenweise noch diese wertvollen Wälder mit hohem Eichenanteil, die als Lebensraum für viele seltene Insekten wichtig sind. In alten, rotfaulen Eichen leben Großkäfer (Rosenkäfer, Heldbock, Hirschkäfer, Prachtkäfer etc.). Da wir kaum noch alte Eichen besitzen, sind fast alle darauf spezialisierte Arten vom Aussterben bedroht. Besonders in unserem Gebiet gibt es zwischen den sehr alten und den jüngeren Eichen eine Lücke von beinahe 100 Jahren! Berühmt sind vor allem die Eichen in der südlichen Karlsruher Hardt nahe dem Schloss und bei Blankenloch. An kleinen, krüppeligen Eichenbüschen leben viele Schmetterlinge, so die beiden Eichenzipfelfalter Quercusia quercus und Nordmannia ilicis. Die Nachtschmetterlingsfauna an Eichen ist besonders vielfältig. Gemessen am Insektenreichtum sind die Eichenmischwälder der nördlichen Karlsruher Hardt zwischen Graben, Friedrichstal und Blankenloch besonders wertvoll, aber auch im Kammerforst kommt noch eine überraschende Vielzahl von Arten vor. Der Kammerforst ist allerdings durch Umbau zum Kiefern- und Roteichenwald sehr stark degradiert worden und leidet derzeit unter einem starken Kiefernsterben.
Aus den Laubmischwäldern der Oberrheinebene entstand durch übermäßigen forstlichen Anbau der Kiefer seit dem 18. Jahrhundert bis heute eine artenarme Mischwald- oder Nadelwaldgesellschaft, die botanisch als "Kiefern-Salbeigamander-Gesellschaft" oder (im Unterwuchs) als "Salbeigamander-Honiggras-Gesellschaft" eingeordnet wird. Damit sind auch zwei Charakterarten schon erwähnt: der Salbeigamander (Teucrium scorodonia) oder das Weiche Honiggras (Holcus mollis). Der Kiefernmischwald besteht aus Laubbaumarten des Fago-Quercetums (s.o.), meist Buche, Hainbuche oder Eiche, mit mehr oder weniger hohem Kiefernanteil bis hin zum reinen Kiefernwald. Im Unterwuchs von Kiefern-Stangenwäldern werden häufig Buchen gepflanzt, was solchen Beständen ein "zweistöckiges" Aussehen gibt (besonders auffällig durch die Herbstfärbung der Buchen). Die Strauchschicht ist wenig ausgeprägt. In der äußerst lückigen, manchmal nicht mehr vorhandenen Krautschicht kommen wenige, aber typische Arten vor (s.o., daneben noch einige Hieracium, manchmal auch Melampyrum pratense).
Diese mittlerweile in der Rheinebene vorherrschende Waldform ist stark degeneriert und ökologisch mäßig bis kaum wertvoll (nur ein paar Pilze und Käfer sind noch bemerkenswert). Am wertvollsten ist nicht der Wald selber, sondern die Randbereiche an Waldwegen und sandigen Waldrändern, wo sich Sandarten von "außerhalb" als Relikte gerade noch halten können. Das macht aber nicht den Wald wertvoller! In Wirklichkeit müßte man an diesern Stellen einige sandige Kahlschläge anlegen, um die Sandarten zu fördern.
Oft mit den heutigen Kiefern-Stangenwäldern verwechselt werden die Kiefernheidewälder der Sandflächen in der nördlichen Oberrheinebene. Hier handelt es sich um eine besonders an die trockenen Sanddünen angepaßte Mischwaldform. Ob die Kiefer im übrigen in der Rheinebene "ursprünglich" vorkam, ist auch heute noch nicht vollständig geklärt. Diese lichten Wälder kommen vor allem in der Gegend von Sandhausen, Schwetzingen und Mannheim vor. Sie sind durch Kiefern mit krüppelhaftem Bewuchs und eine Krautschicht mit zahlreichen, oft überaus seltenen Spezialistenarten geprägt, z. B. das namensgebende Doldige Wintergrün aus der Familie der Pyrolaceae (Chimaphila umbellata), heute in ganz Baden-Württemberg ausgestorben, oder die Glockenheide (Calluna vulgaris). Je nach Entkalkungsgrad der Sandböden gibt es verschiedene Varianten. Um die Wälder steht es heute schlecht; Eutrophierung und falscher Waldbau haben sie stark geschädigt. Der ökologische Wert ist außerordentlich hoch und nicht mit demjenigen der "normalen" Kiefern-Stangenwälder zu vergleichen!
Der eigentliche Kiefernheidewald kam vermutlich nie im Gebiet vor. Bei Forst gab es früher rund um die Sandflächen der Heide (heutiger "Heidesee") Fragmente eines sehr trockenen, lichten Kiefernwaldes, den Oberdorfer als Übergang zum Kiefernheidewald eingestuft hat5. Dafür spricht das damalige Vorkommen der Besenheide (Calluna vulgaris) - im übrigen deutet auch der alte Gewanname darauf hin! Auch einige andere Pflanzenarten der Gesellschaft haben/hatten ihre südlichsten Vorkommen in der Rheinebene rund um Forst / Wiesental, von Mannheim aus nach Süden ausstrahlend. Ein Beispiel ist die Flockenblume Centaurea stoebe.