Schutz und Pflege für gefährdete Biotope

Bild: Der "Kaiserberg", ein Teil des Michaelsbergs bei Untergrombach, das zweite Naturschutzgebiet in ganz Baden und in den 2000er Jahren großflächig zum NSG "Michaelsberg und Habichtsbuckel" erweitert. Eines der bedeutendsten Naturschutzgebiete in Nordbaden!

 

Die AGNUS hat in ihrem 40jährigen Bestehen zahlreiche detaillierte Anträge für die Unterschutzstellung von Biotopen als Naturschutzgebiete, flächenhafte Naturdenkmale oder „FFH“-Gebiete gestellt. Dazu gehören sehr große und bedeutende Flächen im Landkreis Karlsruhe. Die allermeisten davon sind heute als Schutzgebiete ausgewiesen.

Besonders erfreuliche Beispiele, die auf unsere Initiative zurückgingen, sind:

  • Die großflächige Erweiterung des NSG „Michaelsberg und Habichtsbuckel“ (1996) bei Untergrombach. Zur Geschichte siehe hier.
  • Das NSG „Rotenberg“ nordöstlich von Bruchsal, der bedeutendste Streuobst-Lebensraum im westlichen Kraichgau.
  • Das NSG „Frankreich“ (1988) bei Wiesental und die darumliegenden FFH-Flächen von über 150 ha Größe: der größte Sand-Lebensraum in Nordbaden. Zur Geschichte siehe hier.
  • Das NSG „Ungeheuerklamm“ (1996) südlich von Untergrombach mit dem Schluchtwald.
  • Das NSG "Wilhelmsäcker" (1997) bei Stutensee-Spöck: bedeutende Sandrasen-Flächen.
  • Das NSG "Kleiner Kraichbach" (1990) bei Oberöwisheim, das entstand, um eine völlig überzogene Golfplatz- und Freizeitpark-Planung des damaligen Kraichtaler Bürgermeisters zu verhindern.
  • Das NSG "Kraichbach- und Weiherbachaue" (1992) zwischen Gochsheim und Münzesheim.
  • Großflächige FFH-Gebiete im Landkreis, u. a. die Streuobstgebiete rund um Obergrombach und die Jurawiesen bei Bad Schönborn.
  • Viele flächenhafte Naturdenkmale, unter anderem „Steiner“ und zahlreiche Hohlwege bei Bruchsal und Kraichtal, Sandrasen bei Kronau, das FND Eschig und andere bei Forst oder das FND "Todtschlag" bei Bruchsal-Büchenau.

Natürlich hat nicht die AGNUS die Gebiete unter Schutz gestellt! Wir haben nur die Gebiete kartiert, die Anträge gestellt und die Begründungen geliefert. Viele Mitarbeiter der zuständigen Naturschutzbehörden waren federführend und haben oft Großes geleistet. Das galt besonders für die später leider aufgelöste Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege.

In den Jahren zwischen 1997 und heute ist dagegen kein einziges großes Naturschutzgebiet mehr ausgewiesen worden! Das geht auch auf die Zerschlagung der Naturschutzbehörden durch die Landesregierung zurück.

Über die Schutzbemühungen hinaus ist es wichtig, die Entwicklung der Gebiete zu verfolgen und weitere Pflegemaßnahmen anzustoßen.

Künftige Schwerpunkte lauten:

  • Unterstützung des NABU Hambrücken und der Behörden bei der Unterschutzstellung des geplanten Naturschutzgebiets „Saalbachaue“.
  • Lobbyarbeit für die Ausweisung des Landschaftsschutzgebiets „Kraichgaurand“ nördlich von Bruchsal.
  • Antrag auf die Ausweisung eines großflächigen NSG zwischen Philippsburg und Huttenheim zum Schutz der Sandrasen und eines Teils des alten Truppenübungsplatzes. (MH)