Ernstgemeinter Naturschutz besteht im Erhalt von Lebensräumen für unsere einheimischen Tier-und Pflanzenarten und stetigen Verbesserungen in der Landschaft. Nur so kann ein weiterer Verlust der Artenvielfalt gestoppt werden. Genau dies tut der NABU Hambrücken seit bald dreißig Jahren bei seinem Schwerpunktprojekt Saalbachniederung.
Nachdem unser Verein erst kürzlich über einen Erstnachweis von Bruten bei Schnatterenten im NABU-Feuchtgebiet berichtete, hat uns die Natur wenige Tage später erneut beschenkt. Am 6. Juli entdeckte unser Vereinsvorsitzender Franz Debatin bei seinen täglichen Beobachtungen das Nest einer Kolbenente mit fünf Küken. Außerhalb des deutschlandweit bekannten Naturschutzgebietes Wagbachniederung bei Waghäusel ist dies eine große Besonderheit. Erfreulicherweise ist es Lorenz Haut und Werner Debatin gelungen, dieses Ereignis in Bildern festzuhalten.
Inzwischen zeigen sich zur Freude zahlreicher Naturfreunde und Fotografen aus nah und fern unter anderem auch junge Zwergdommeln, die zwar noch nicht flugfähig sind, aber bereits sehr geschickt zwischen den Schilfhalmen umherklettern.
Große Aufmerksamkeit erregten auch drei Schmarotzerraubmöwen, welche am 9.7. erstmals in der Saalbachniederung nachgewiesen wurden. Diese zu den Meeresvögel zählende Art brütet in den Tundren und Küstensümpfen Eurasiens und Nordamerikas und hat sich darauf spezialisiert, anderen Seevögeln die Nahrung abzunehmen.
Kein Zweifel, die Saalbachniederung entwickelt sich durch das Engagement des NABU Hambrücken immer mehr zu einem Vogelparadies erster Güte. Ob Purpurreiher, Zwergdommeln, Wasserrallen, Zwergtaucher, Drosselrohrsänger, Teichhühner, Kiebitze, Schnatterenten, Kolbenenten oder Grauammern, sie alle finden in der Saalbachniederung geeignete und sichere Brutplätze.
(22.7.22 NABU Hambrücken, Franz Debatin)