Pelzbienen der Gattung Anthophora lassen sich leicht an ihrem gewandten Flug erkennen. Die Tiere können wie Kolibris vor den Blüten stillstehen. Die Männchen verteidigen aggressiv Reviere gegen alle Eindringlinge. Anthophora nisten im Boden, oft in Lösswänden, aber auch an regengeschützten Stellen unter Vorsprüngen an Häusern.
Eine Pelzbiene (Gattung Anthophora) am Blauroten Steinsamen. Diese solitär nistenden Bienen gehen häufig in Gärten, solange passende Blüten angeboten werden. Insbesondere blau-rote Blüten wie Lungenkraut, Steinsame oder Frühlingsplatterbse haben es ihnen im Frühjahr angetan.
Eine weibliche Pelzbiene der Gattung Anthophora lugt aus ihrer Brutröhre in einer senkrechten Felswand heraus. Offene, besonnte Lösswände sind Heimat zahlloser bedrohter und spezialisierter Insekten.
Das Landkärtchen (Araschnia levana) war früher ein allgegenwärtiger Falter, wird aber wie fast alle unserer Schmetterlinge immer seltener. Die Raupen leben an Brennnesseln. Das ist unsere einzige Schmetterlingsart mit zwei völlig verschieden aussehenden Generationen - die Sommerform ist schwarz mit weißen Zeichnungen.
(Bevor jemand protestiert: das Photo ist im Schwarzwald aufgenommen, der Schlangenknöterich kommt bei uns nicht vor!)
Die beiden Prachtlibellen-Arten der Gattung Calopteryx (lateinisch "Schönflügel") leben in Gräben und Bächen. Sie haben durch Gewässer-Reinhaltungsmaßnahmen etwas profitiert, bleiben aber selten und bedroht.
Die Raupe des Wolfsmilchschwärmers gehört zu unseren farbenprächtigsten Schmetterlingsraupen. Sie nimmt aus der Futterpflanze Giftstoffe auf und trägt deswegen eine farbige Warntracht. In der Rheinebene treffen wir sie immer einmal wieder an. Jedes Raupenstadium trägt eine andere Farbzeichnung.
Der mit 8-10 mm recht große, tief violettblaue Chrysochus asclepiadeus ist einer der seltensten Blattkäfer Deutschlands. Er lebt ausschließlich an der giftigen Schwalbenwurz, an deren Wurzeln die Larven im Boden fressen. Bei Brühl-Schwetzingen gibt es noch eine große Kolonie auf Sanddünen, während am Michaelsberg nur ganz wenige Exemplare zu finden sind. Dort hat sich die Futterpflanze nach Pflegemaßnahmen wieder etwas ausgebreitet.
Die Larven der Schmetterlingsgattung Cucullia (Mönchseule) tragen oft eine farbenprächtige Zeichnung, während die erwachsenen Tiere graubraun getarnt sind. Die Larven von Cucullia verbasci leben ausschließlich an Königskerzen. In der Rheinebene sind sie noch eine verbreitete Erscheinung auf Sandbrachen.
Einer unserer kleinsten, aber farbenprächtigsten Schwärmer: der Kleine Weinschwärmer (Deilephila porcellus). Seine Raupen leben hauptsächlich an Weidenröschen.
Wer kennt ihn nicht: der Hirschkäfer ist unser größter und bei weitem massigster Käfer. Seine Larven leben in rotfaulen Bäumen. Durch vermehrtes Tolerieren von Tot- und Faulholz im Wald haben die Bestände der Hirschkäfer wieder deutlich zugenommen. Das Spritzen gegen Maikäfer schädigt sie aber massiv.
Die Larven von Plattbauchlibellen entwickeln sich in Kleingewässern und finden sich daher manchmal weit weg von den eigentlichen Bächen und Seen. Die erwachsenen Tiere fliegen weit umher und werden manchmal auch an Gartenteichen angetroffen.
Der prächtige Große Feuerfalter (Lycaena dispar) war früher eine typische Erscheinung magerer Feuchtwiesen der Region, vor allem in der Rheinaue. Nachdem er in den 1990er Jahren wieder ein gewisses Comeback feierte, brachen seine Bestände ab den 2000er Jahren wieder massiv ein, und die Art steht überall kurz vor dem Erlöschen. Nur in den Oberbruchwiesen bei Graben und bei Dettenheim gibt es ihn noch regelmäßig.
Die Raupen des Kleinen Feuerfalters (Lycaena phlaeas) leben auf Sandbrachen an Ampfer. Das ist die einzige Feuerfalterart, die man noch einigermaßen regelmäßig finden kann, und die einzige, die in trockenen Biotopen vorkomme.
Der Himmelblaue Bläuling (Polyommatus bellargus) war früher im Kraichgau auf Magerrasen und an Böschungen recht häufig. Mittlerweile sind seine Bestände fast überall erloschen, da seine bevorzugte Futterpflanze, der Hufeisenklee, kaum noch zu finden ist. Letzterer benötigt offen-trockene Stellen.
Der Silbergrüne Bläuling (Polyommatus coridon) ist ähnlich wie die Himmelblaue Bläuling an offen-trockene Magerrasen mit der Futterpflanze Hufeisenklee gebunden. Er war früher häufig, kommt aber heute nur noch an ganz wenigen Stellen im Kraichgau vor.
Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous) benötigt Feuchtwiesen mit seiner Futterpflanze Großer Wiesenknopf. Die halbwüchsigen Raupen werden von Ameisen in deren Bauten eingetragen, wo sie sich parasitisch ernähren. Auch diese Art war früher in der Rheinaue regelmäßig zu sehen und kommt heute nur noch an ganz wenigen Stellen wie den Oberbruchwiesen vor. Die Ameisenbläulinge genießen besonderen Schutzstatus, was ihnen aber kaum geholfen hat.
Der Schwalbenschwanz - unsere größte und legendärste Tagfalterart. Früher war er eine allgegenwärtige Erscheinung, heute gibt es ihn kaum noch. Seine Raupen leben in mageren, frischen Wiesen an Doldenblütlern, vor allem dem Pferdesesel. Manchmal sehen wir die Raupen auch in Gärten an Möhre. Die Art wird besonders durch zu häufiges Mähen und Überdüngung der Wiesen geschädigt.
Der Malven-Dickkopf (Pyrgus malvae) ist eine typische Art der Magerrasen des Kraichgaus. Er fliegt bereits im Mai und Juni, viel früher als seine Verwandten.
Viele Wildbienen sind auf bestimmte Pflanzen als Pollenquelle spezialisiert. Eine davon ist die Schlürfbiene Rophites algirus, die ausschließlich am Aufrechten Ziest sammelt. Die sehr seltene und gefährdete Art kommt im Kraichgau noch an mehreren Stellen mit Magerrasen vor, auch am Michaelsberg.
Die Raupe des Kleinen Nachtpfauenauges - trotz des Namens einer unserer größten Nachtfalter - lebt an Sträuchern, vor allem Schlehen und Eichen. Die Art war früher vor allem im Kraichgau häufig und ist wie viele Verwandte extrem zurückgegangen.
Die tagaktive Spanische Flagge, ein farbenprächtiger Bärenspinner, erlangte notorische Berühmtheit, denn sie steht unter dem besonderen Artenschutz der EU-Richtlinien. Im Gegensatz zu vielen anderen besonders geschützten Arten kommt sie im Kraichgau noch regelmäßig vor. Ihre Raupen leben an Brombeeren. Die rote Farbe der Hinterflügel ist eine Schreckfarbe, dabei ist der Falter eigentlich ungiftig.
Herbstlibellen der Gattung Sympetrum gehören an Baggerseen und kleinen Wasserläufen der Rheinebene noch zu recht häufigen Erscheinungen. Sie haben teilweise von der Gewässerreinhaltung profitiert. Der Klimawandel und die zunehmende Austrocknung von Gewässern schadet der Art aber.
Das Fensterschwärmerchen ist ein kleiner tagaktiver "Nacht"falter, dessen Raupen minierend an Waldreben (Clematis) leben. Die Art ist stets selten und immer nur in Einzelexemplaren anzutreffen.
Nein, kein Insekt, aber sie passt gut hier dazu: Die Weiße Turmschnecke (Zebrina detrita) ist eine typische Art von heißen, trockenen Magerrasen. Im Sommer ziehen sich die Tiere auf Stängel zurück, wo es nicht ganz so heiß wie am Erdboden ist. Eingekapselt überleben sie dann den Sommer und werden erst wieder im Herbst bei den ersten Regenfällen aktiv.
Das Beilfleckwidderchen (Zygaena loti), ein Schmetterling, ist eine typische Art magerer Wiesen und Magerrasen. Die Larven leben an Schmetterlingsblütlern. Hier ist die Farbe eine echte Warnfarbe, denn die Raupen nehmen cyanidhaltige Nährstoffe auf, und auch die Falter sind durch die Gifte nachhaltig geschützt.