Viele Gemeindeverwaltungen sind stolz auf ihre Versuche, durch "Blühstreifen" wenigstens ein bisschen Natur wieder in ihre hässlichen, zubetonierten Siedlungen zurückzubringen, nachdem sie vorher ihre Streuobst- und Gartengürtel durch Neubaugebiete planiert hatten. Dass das meist nicht wirklich funktioniert, darüber haben wir hier schon an anderer Stelle berichtet.
Da ist die Gemeinde Dettenheim sehr konsequent in eine ganz andere Richtung: mit offensichtlich sehr viel Geld hat man sich Mühe gegeben, einen "Super-Schottergarten" auf dem Verkehrskreisel in Richtung Hochstetten anzulegen. Garantiert ohne Leben! Und ausgestattet mit formatierten Gehölzen, die wohl dann mit weiterem Geld ständig geschnitten werden müssen. Was man wohl tut, wenn irgendwelche Kräutchen auf die Idee kommen würden, sich trotzdem auf der Schotterfläche niederzulassen? Da fällt einem doch gleich das gute Round-up ein. Die Gemeinde scheint davon einen großen Vorrat zu haben.
Dass man offensichtlich auch noch stolz auf diese Leistung ist, zeigt ein Schild eines regionalen Gärtnereiunternehmens am Kreisel. Man hat dort offensichtlich mit Schottergärten (die demnächst verboten werden sollen) viel Erfahrung gesammelt und jetzt in die Krönung des Schaffens einfließen lassen.
Die AGNUS findet: eine der sinnlosesten, naturzerstörenden und teuren Aktionen der letzten Jahre. Wieviel Geld die Gemeinde wohl dafür ausgegeben hat? Wir werden es erfragen und fordern das Landratsamt auf, den Kreisel als "Schottergarten" zu klassifizieren und gleich mit zu verbieten, wenn nächstes Jahr das neue Naturschutzgesetz in Kraft tritt.
Ironischerweise steht der Kreisel am Westende der genauso sinnlosen "Querspange", während deren Bauphase die AGNUS vor etlichen Jahren einen Vertrag mit der Gemeinde für zusätzlichen Ausgleich schließen musste. Das hat immerhin 8 Hektar Wiesen eingebracht. Jetzt wäre eigentlich weiterer Ausgleich notwendig...
(8.8.2020 MHa)